Das war 2022

Eine kulinarische Reise durch das erste Jahr der Plantenköök

Mitte April 2022 habe ich, Sean Moxie (Daily Vegan), mein erstes Restaurant eröffnet. Die Plantenköök in Bremen. Rein vegan, ohne Convenience Food, hausgemachte, saisonale, regionale Gerichte. Eine kulinarische Reise, die gerade erst begonnen hat.

Mit einem rustikalen Mittagstisch, der groß und klein begeistert. Und abends kann man sich in der Plantenköök so richtig etwas gönnen. Ein rein pflanzliches, gehobenes Mehrgangmenü. Außerdem Charcuterie vom Feinsten mit hausgemachten veganen Käse-, Vleisch- oder Vishspezialitäten.

Und damit alle sich den Aufenthalt in der Plantenköök leisten können, gibt es immer einen Soliteller. Ein sättigendes Gericht, das nach Selbsteinschätzung bezahlt werden kann. Von zwei bis zehn Euro. Wer viel hat gibt viel und finanziert damit die Soliteller anderer. Wer wenig hat gibt wenig. Im Moment gibt es als Soliteller Bremer Grünkohl. Deftig mit Grütze und veganem Pinkelbrät gekocht. Dazu Kartoffeln.

Hier ein Video mit den kulinarischen Highlights in der Plantenköök im ersten Jahr 2022

Eine holprige, kulinarische Reise, viel Arbeit, viel Durchhaltevermögen

Nun gibt es uns ein dreiviertel Jahr. Und das Jahr 2023 hat gerade erst begonnen. Es war eine holprige Reise. Anfangs war die Renovierung schwerer als gedacht, auch personell gab es ein bis zwei negative Überraschungen. Und vor allem fand ich die ersten Monate kaum Personal. Ich kannte Bremen nicht und hatte dort somit auch keinen Bekanntenkreis, in dem ich mich umhören konnte. Somit habe ich das erste Jahr der Plantenköök im Schnitt 80-100 Stunden pro Woche gearbeitet.

Doch es wurde immer besser, es kamen immer mehr tolle Gäste und auch immer mehr kompetente Bewerbungen. Mittlerweile hat die Plantenköök ein tolles, gemischtes Team, freundschaftlich und mit viel guter Laune.
Es hat sich also gelohnt durchzuhalten und die Plantenköök aufzubauen.

Meinen Prinzipien bin ich dabei immer treu geblieben

Ich wollte einen Ort schaffen, an dem es rein pflanzliche, saisonale, regionale Gerichte gibt, die hausgemacht sind und die eine sehr gute Ökobilanz haben.

Wir schaffen es in der Plantenköök Minimal Waste zu arbeiten. Beim monatlichen Kartenwechsel kriegen wir beispielsweise nicht mal einen kleinen gelben Sack an Verpackungsmüll in der Küche voll. Pflanzliche Abfälle werden kompostiert und Restmüll gibt es zum Glück auch sehr wenig. Wir schaffen es, durch unsere frische Zubereitung, Essen nicht zu verschwenden. Es bleibt kaum etwas übrig. Das was übrig ist, essen unsere Mitarbeiter*innen oder nehmen Reste mit nach Hause. Wir würden auch Food Sharing, Tafeln oder Ähnliches nutzen, aber dafür reichen unsere Restmengen bei Weitem nicht.

Unser Team ist sehr divers und überwiegend weiblich. Auch in der Küche arbeiten fast nur Frauen. Ab April werde ich sogar der einzige Mann in der Küche sein, da unser einziger anderer Koch dann zum Studieren weg ziehen wird. So ein hoher Frauenanteil ist sehr ungewöhnlich für die Küche. Denn obwohl einige, konservative Menschen fälschlicherweise immer noch glauben mögen, dass Kochen Frauensache ist, scheint es im Profibereich so zu sein, dass eben genau diese Männer glauben, dass es Männersache ist, wenn mit Kochen Geld verdient wird. Entsprechend können meine Mitarbeiter*innen auch von schlechten Arbeitsbedingunen in vorherigen Jobs berichten, bzw. wollten einige überhaupt nicht mehr in der Gastro tätig sein, sind aber zum Glück dann doch in der Plantenköök gelandet.

Ich bemühe mich nach Kräften gute Arbeitsbedingungen zu schaffen, durch freundlichen Umgang, überdurchschnittliche Bezahlung und flache, freundschaftliche Hierarchien.

Mit unseren Gerichten zeigen wir, dass vegane Küche entgegen gängiger Klischees satt macht, vollwertig und gesund ist und einfach derbe lecker schmeckt.

Viele unserer Kund*innen sind gar nicht vegan, kommen aber immer gerne wieder, da sie bei uns richtig leckeres Essen bekommen und satt und zufrieden wieder gehen.

Es gibt auch weiterhin viel zu tun

Dieses Jahr wird sich in der Plantenköök wieder einiges verändern. Wir werden hoffentlich weiter wachsen und gedeihen und Euch immer wieder mit unserem tollen Essen den Mund wässrig machen.

Aber auch außerhalb der Küche gibt es noch so einiges zu tun. Vieles davon ist schon länger liegen geblieben, einiges soll neu dazu kommen.

So wollen wir generell unser Angebot des Delitresens besser und vielfälitger bestücken. Zuletzt gab es dort vegane Pinkel, Kassler und Räucherschinken, im Dezember unsere gereiften, veganen Käsespezialitäten, Carmen Bertie, Blue Pauli und Zicke. Außerdem Rouladen, Braten, Bratensauce, unsere veganen Weihnachtsgänse und Weihnachtsplätzchen. Bald soll es dort ein regalmässiges Sortiment an veganen Käsespezialitäten, Vleisch und Vish geben.

Ab März werden wir unsere Öffnungszeiten vergrößern, dann haben wir auch Dienstags auf, sind also an 5 Tagen pro Woche für Euch da. Außerdem wird es wechselnde Ausstellungen geben, passend zur Plantenköök, von verschiedenen Künstler*innen.

Auf lange Sicht wollen wir durchgehend öffnen, ohne Nachmittagspause und auch Kuchen anbieten.

Die Beschilderung der Plantenköök soll besser werden, damit Ihr uns besser findet.

Und wir werden immer wieder gucken, wo und wie wir noch mehr Müll einpsparen können, was wir noch regionaler und okologischer beziehen können, damit unsere Umweltbilanz noch fantastischer wird. Aber, Ihr könnt auch jetzt schon mit bestem Gewissen bei uns schlemmen. Denn veganes, regionales, saisonales Essen hat immer eine sehr gute Umweltbilanz.

Beim Essen Gutes tun ist doch eine feine Sache!

Die Plantenköök ist eine kulinarische Reise wert

Und falls Ihr nicht aus Bremen seid: die Stadt lohnt sich und auch die Plantenköök ist immer eine kulinarische Reise wert. Fussläufig von der Plantenköök liegen die Wallanlagen, die imposante Bremer Altstadt, die Stadtmusikanten, der Schnoor, die Weser, das Viertel und vieles mehr.

In unserer Gallerie erhaltet Ihr einen Einblick in unsere bisher servierten Speisen. Folgt uns gerne auch auf Instagram, Facebook oder Twitter, um zu erfahren was es neues gibt.

Ein Einblick in unsere Arbeit

Hier macht Sean traditionelle Bremer Pinkel, selbstverständlich rein pflanzlich und hausgemacht.